Beispiel Clevermobil, der SWR berichtete über diese Carsharing Lösung der BürgerEnergie Rhein-Sieg eG, die mit der Vianova Sharing Plattform verwirklicht wurde.
Neben Projekten zur Stromerzeugung bietet die Genossenschaft auch nachhaltige Mobilitätslösungen in Form von Carsharing an. Ziel ist es die Anzahl der wenig genutzten Zweitwagen in den Städten, Gemeinden und Dörfern zu reduzieren und damit die Mobilitätswende in der Region voranzubringen.
CarSharing in Deutschland legt kräftig zu
Ein Analyse des Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Berlin, 28.02.2023
Sowohl die Nachfrage nach CarSharing als auch das CarSharing-Angebot in Deutschland haben sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Die Zahl der Fahrberechtigten, der Fahrzeuge und der Orte mit einem CarSharing-Angebot ist jeweils im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.
Zum Stichtag 1. Januar 2023 waren in Deutschland 4.472.800 Fahrberechtigte für das CarSharing angemeldet. Das sind 31,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der angebotenen CarSharing-Fahrzeuge hat sich im gleichen Zeitraum um 12,4 Prozent auf jetzt 33.930 Fahrzeuge erhöht.
CarSharing-Angebot in 1.082 Städten und Gemeinden
Das CarSharing-Angebot wächst weiter stark in der Fläche. Zum Jahreswechsel gab es in Deutschland 1.082 Städte und Gemeinden mit einem CarSharing-Angebot. Das sind 147 Orte mehr als im Vorjahr. Neue Angebote sind vor allem in kleineren Städte und Gemeinden im ländlichen Raum hinzugekommen. Mittlerweile gibt es in Deutschland 925 Orte unter 50.000 Einwohner*innen mit einem CarSharing-Angebot.
bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke erklärt:
„Das starke Wachstum der CarSharing-Branche ist eine gute Nachricht für die Verkehrswende und den Klimaschutz in Deutschland. Ein CarSharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 20 private Pkw. CarSharing-Nutzer*innen sind oft mit Fahrrad, Bus und Bahn unterwegs. Ein Auto nutzen sie gezielt, wenn sie es brauchen. CarSharing ist damit ein wichtiges Werkzeug, um den Flächenverbrauch und die klimaschädlichen Emissionen des Pkw-Verkehrs zu reduzieren. Die CarSharing-Anbieter sind starke Partner der Kommunen bei der Umsetzung der Verkehrswende.“
Die Umstellung auf E-Fahrzeuge wird für CarSharing-Anbieter immer schwieriger
Die deutschen CarSharing-Anbieter sind weiterhin Vorreiter in Sachen Elektromobilität: Zum Stichtag 1. Januar 2023 waren 6.970 der 33.930 CarSharing-Fahrzeuge E-Autos. Das entspricht einer E-Quote von 20,5 Prozent.
Zum Vergleich: Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lag der Anteil aller E-Fahrzeuge (inklusive Plug-in-Hybriden) an der nationalen Pkw-Flotte zum 1. Oktober 2022 bei 3,3 Prozent.
Allerdings: Im vergangenen Jahr lag der E-Anteil im CarSharing noch bei 23,3 Prozent. Der prozentuale Rückgang zeigt an, dass der E-Anteil nicht mehr mit der CarSharing-Flotte mitwächst.
Dazu erläutert bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke:
„CarSharing bleibt Vorreiter bei der Elektromobiliät. Aber der E-Anteil stagniert auf hohem Niveau. Der Grund für diese Entwicklung ist die fehlende Ladeinfrastruktur für CarSharing. Die Förderung für Ladeinfrastruktur ist einseitig auf die Nutzung privater Pkw ausgerichtet. Vom Bund werden Ladepunkte, die für CarSharing geeignet sind, aktuell überhaupt nicht gefördert. Die Förderung für die Beschaffung von E-Fahrzeugen läuft für Flottenbetreiber zum 1. September aus. Die Bundesregierung muss mit einem Förderprogramm für die Elektrifizierung öffentlich zugänglicher Fahrzeugflotten endlich Abhilfe schaffen.“
Alle Marktsegmente wachsen
Der Markt wird in stationsbasiertes CarSharing und free-floating CarSharing eingeteilt. Diese beiden CarSharing-Varianten unterscheiden sich und werden von den Kund*innen auch unterschiedlich genutzt. Seit einigen Jahren treten daneben verstärkt kombinierte CarSharing-Systeme auf, die stationsbasierte Fahrzeuge und free-floating Fahrzeuge aus einer Hand anbieten.
Zum Stichtag 1. Januar 2023 nutzten 907.580 angemeldete Fahrberechtigte stationsbasiertes CarSharing oder kombinierte CarSharing-Systeme. Ihnen stehen 15.360 Fahrzeuge zur Verfügung. 1.310 dieser Fahrzeuge sind free-floating Fahrzeuge in kombinierten Systemen.
Zum reinen free-floating CarSharing sind in Deutschland 3.565.220 Fahrberechtigte angemeldet. Für sie werden von den Anbietern 18.570 Fahrzeuge bereitgestellt.
Das stationsbasierte CarSharing ist für die Verbreitung des CarSharing in der Fläche verantwortlich: In 1.078 der 1.082 CarSharing-Orte wird diese Variante des Autoteilens bereitgestellt.
Das reine free-floating CarSharing ist in 34 Städten vertreten, hauptsächlich in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München sowie in einigen Umlandgemeinden dieser Städte. In diesen Geschäftsgebieten stellen die Anbieter oft mehrere tausend Fahrzeuge bereit.
Kombinierte (stationsbasiert/free-floating) Angebote gibt es in 30 Orten in Deutschland.